Kein perfekter Anfang – nur ein ehrlicher

Kein perfekter Anfang – nur ein ehrlicher

 

Ich habe oft darüber nachgedacht, wo ich starten soll. Noch ein Blog? Braucht es das wirklich? Ganz ehrlich, am Anfang war mein Gedanke rein strategisch: „Schreib ein paar Artikel, steig im Ranking, mach das Ganze SEO-tauglich.“ Doch schon beim ersten Versuch fühlte es sich falsch an. Leer. Seelenlos. Als würde ich etwas schreiben, das niemand wirklich braucht – am wenigsten ich selbst.

Also habe ich mich gefragt: Worum geht es eigentlich wirklich? Was möchte ich hier teilen, das nicht nur die Oberfläche berührt, sondern tiefer geht? Nicht um Reichweite. Nicht um Likes. Mein Herz schlägt für etwas anderes: Verbindung. Diese echten, ungefilterten Momente, in denen wir plötzlich spüren, dass wir nicht allein sind.

Vielleicht bist du hier, weil dich etwas angesprochen hat. Ein Bild, ein Satz, ein Detail, das hängen geblieben ist. Aber ich möchte dich einladen, tiefer zu gehen. Hinter die glänzende Oberfläche zu schauen, in die Geschichten, die oft nicht erzählt werden. Dahin, wo das Leben nicht perfekt, aber echt ist. Dieser Blog wird keine Sammlung makelloser Erzählungen, kein Hochglanz-Magazin. Er wird unperfekt sein, roh, und vielleicht manchmal chaotisch. Aber genau dort – in der Unvollkommenheit – liegt für mich die Magie. Die Verbindung.

 

Denn wer kennt es nicht ? Du machst etwas oder du Du stehst in einem Raum voller Menschen, alle reden, alle lachen – und du fühlst dich unsichtbar. Niemand sieht dich, nicht wirklich. Oder du merkst plötzlich: „Was mache ich hier eigentlich? Warum bin ich wieder in so einer Situation?“ Oder vielleicht stehst du vor dem Spiegel und fragst dich: „Bin das wirklich ich? Ist das alles?“ Diese leise Stimme, die du ignorierst, weil weitermachen einfacher ist. Aber mal ehrlich: Wie lange willst du das noch überspielen?

Ich habe diese Leere gespürt. Jahre lang dachte ich, sie ließe sich im Außen füllen – durch Menschen, Erfolg, Anerkennung. Ich habe mich angestrengt, gearbeitet, gesucht. Doch je mehr ich mich bemühte, desto weniger fand ich. Es war, als ob mein Leben ein löchriger Eimer war, aus dem alles entglitt, egal, wie sehr ich mich bemühte, ihn zu füllen.

 

Und dann wurde es still.

 

Manchmal bringt uns das Leben an einen Punkt, an dem wir nicht mehr weglaufen können. Für mich war das der Moment, an dem ich begann, wirklich hinzuschauen – in mich hinein. Ich begegnete einer Version von mir, die nicht lachte, um geliebt zu werden. Einer, die einfach war. Und die erkannte, dass Verbindung nicht im Außen beginnt, sondern in uns selbst. Das klingt jetzt vielleicht poetisch, aber seien wir ehrlich: Die Suche nach Verbindung ist oft unbequem. Sie zwingt uns, unsere Masken abzulegen, uns selbst zu hinterfragen. Wer bin ich wirklich? Was halte ich zurück? Das ist keine leichte Kost – eher eine Mischung aus Achtsamkeit und schwarzem Humor. Stell dir vor, wie du meditierst, während das Leben dir ins Ohr flüstert: „Du bist nicht erleuchtet, du bist hungrig.“ Ja, so ungefähr fühlt es sich manchmal an. 

Doch trotz allem liegt darin auch etwas Wunderbares. Verbindung passiert, wenn wir aufhören, perfekt sein zu wollen. Wenn wir uns erlauben, echt zu sein. Wenn wir zulassen, dass uns jemand sieht – so, wie wir wirklich sind. Aber Verbindung ist nicht immer schön oder leicht. Sie passiert auch, wenn ich mich in einer Gruppe fremd fühle und trotzdem bleibe, weil ich nicht mehr davonlaufen will. Wenn ich jemanden anschaue und den Schmerz hinter ihren Worten erkenne, während ich gleichzeitig mit meinem eigenen ringe.

 

Ich spüre Verbindung, wenn ich jemandem eine Grenze setze und danach heulend im Bett liege, weil es weh tut – aber gleichzeitig spüre: „Ich habe mich selbst respektiert.“

Ich spüre Verbindung, wenn ich eine Frage habe, die mich beschäftigt, und plötzlich – sei es durch ein Gespräch, ein Buch oder einen zufälligen Satz – die Antwort auf genau diese Frage finde, ohne aktiv danach zu suchen. 

Ich spüre Verbindung, wenn wir uns während eines Retreats nicht nur begegnen, sondern wirklich sehen. Wenn du mir zeigst, was in dir lebt – auch das Unbequeme, das Widersprüchliche, das Schmerzvolle. Und ich es halten darf, ohne es für dich zu lösen, sondern einfach nur da bin. 

Ich spüre Verbindung, wenn ich die Erde berühre, als würde sie mich durchdringen, nicht nur äußerlich, sondern in jeder Zelle. Es ist, als ob sie meine Energie liest, meine Gedanken scannt und still zurückgibt, was ich gerade brauche.

Es ist beides: Das Chaos und die Stille. Das Sich-Zeigen und das Sich-Zurückziehen. Verbindung passiert in den kleinsten, unerwarteten Augenblicken – den schönen und den unbequemen, den leichten und den schmerzhaften. Und genau dort, wo ich alles fühle, was ich sonst lieber verdrängen würde, bin ich mir selbst am nächsten. Verbindung ist ein Geschenk, das wir uns gegenseitig machen können. Sie geschieht, wenn wir wirklich zuhören. Wenn wir uns trauen, unsere Verletzlichkeit zu zeigen. Und ja, manchmal ist sie auch schmerzhaft. Sie fordert uns heraus, unsere eigenen Mauern einzureißen. Aber genau dort, wo es unbequem wird, beginnt etwas Echtes.

 

Was bedeutet Verbindung für dich?

Ist es ein Moment der Stille in all dem Chaos? Ein Blick, der dich daran erinnert, dass du gesehen wirst? Oder ein leises Flüstern, das sagt: „Du bist genug.“ 

Dieser Blog ist eher wie ein Journal – keine Sammlung fertiger Antworten, sondern eine Einladung. Eine Einladung, gemeinsam Fragen zu stellen, Gedanken zu erkunden und Räume zu öffnen. Räume, in denen wir vielleicht, ganz unerwartet, ein Stück echte Verbindung finden können.

Denn am Ende ist Verbindung nichts, was wir lernen müssen. Sie ist etwas, an das wir uns erinnern dürfen.

 

 Mit offenem Herzen, 

Gianna

Nächster Artikel